Mittwoch, den 15.2.2023, 11:58 Uhr. Das Telefon klingelt. Am Apparat ist ein freundlicher Herr von der Berliner Polizei (Name ist der Redaktion bekannt ;-) ) und verkündet etwas verlegen, dass eine Kundgebung gegen Uber als Berlinale-Sponsor nicht am roten Teppich stattfinden dürfe. Die Veranstalter hätten Geld für die Nutzung des Marlene-Dietrich-Kino-Vorplatz gezahlt und liessen keine Störung zu. Die Polizei kümmert sich offenbar darum.
Alte Potsdamer Straße Nummer 5, Ecke Varian Fry-Straße ist die nächstgelegene Adresse, an der eine Veranstaltung erlaubt sei. Das ist ausser Sichtweite des roten Teppichs in über 200 Metern Entfernung zum Berlinale-Palast. So könnern sich Promis, Staatsministerinnen, Stars und Sternchen ungestört ins Berlinale-Raumschiff bewegen, vollkommen losgelöst von den Realitäten Berlins. Traumfabrik für alle, denen Otto Normalverbrauchers Leben ein Albtraum ist.
An der Alten Potsdamer Straße 5 findet zum geplanten Zeitpunkt eine weitere Veranstaltung statt.
https://www.berlin.de/polizei/service/versammlungsbehoerde/versammlungen-aufzuege/
Berlinale 2023 - Protest gegen Massenbefristungen und für höhere Löhne in den Yorck Kinos,
18:00 - 20:30, 10785 , Alte Potsdamer Str. 5
Das ist ein gutes Anliegen. Man sollte sich zusammentun. Kino von unten. Vielleicht erlaubt uns ein Berliner Gericht dennoch am roten Teppich zu demonstreieren. Mal sehen.