Frohes Fest und schöne Feiertage !

Die Weihnachtsaktion des Taxi-Soziallotse

23. Dezember 2020 von Klaus Meier
 

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

das war ein hartes Jahr und für viele bedeutete es den Abschied vom Taxifahren. Gemeinsam mit Kollegen der AG Taxi bei ver.di beschenken wir deshalb heute am Tag vor Weihnachten die Unentwegten, die durchhalten weil sie das müssen oder wollen. Von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr sind wir am Berliner Hauptbahnhof und verteilen 100 Geschenktüten mit Süßigkeiten und dem hilfreichen Arbeitszeitkalender der BEMA für alle Angestellten ( https://bema.berlin ).

Der Arbeitszeitkalender kann auch hier heruntergeladen werden: https://www.bema.berlin/flyer-und-materialen/

Heute und am Heiligabend arbeiten auch viele Kollegen und vielleicht ein paar Kolleginnen, die mit dem eigenen Auto fahren. Für sie hat keine politische oder Gewerbeeinrichtung echte Lösungen am Start. Was die selbst fahrenden Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen, wie ihnen geholfen werden kann, wird für den Taxi-Soziallotsen ein wichtiges Thema im Jahr 2021 sein.

Wir freuen uns auf die Gespräche mit Euch, denn nur gemeinsam können wir im Jahr 2021 ein besseres Taxi entwickeln. Am Montag, den 28.12.2020 schalten wir die Anmeldung zum TXSL-Newsletter frei, in dem wir über den Fortgang unserer Gespräche berichten und zu Treffen einladen werden. Bis dahin ist der Taxi-Soziallotse per Mail an info@txsl.de rund um die Uhr erreichbar.

Schöne und möglichst erfolgreiche Feiertage [1]
und einen Guten Rutsch wünschen

Klaus Meier und die Kollegen der AG Taxi bei ver.di


Logo und Illustration des Artikels: „Christmas Tree“ von Timo Newton-Syms, Lizenz CC-BY-SA 2.0


[1Hier der Bericht eines Kollegen von der Heiigabend-Schicht

Kurz mal der "Wasserstand" von meiner Schicht am Heiligabend: 110 Euro Umsatz in 7 Stunden macht etwas über 15,50 Euro/h. Also Nullsummenspiel für den Betrieb, verglichen mit der Option, dass der Wagen rumsteht.

60 Euro davon Auslieferung von 5 fetten Kartons mit gebratenen Enten und Tüten mit Wein. Eine Cateringfirma hatte sich in einer Schule in der Dudenstraße eingemietet, dort gekocht und sich dran erinnert, dass es neben Lieferando & Co. auch noch Taxis gibt. Logistisch aber schlecht gemacht; es ging über Friedrichshain und Mitte nach Moabit; die Letzten hatten ihre Ente nach knapp 2 Stunden, da ich mehrfach bis zum 4. oder 5. Stock hochmusste.
Mir als "ausführendem Organ" kann das egal sein. Als Kunde hätte ich mich über den sicherlich trotz Hitzebox nur noch lauwarmen Vogel vermutlich geärgert. Trinkgelder von 0 - 10 Euro pro Kunde/in.
Zeitweilig wurden laut pda über 35 Wagen pro Stunde von der Luftbrücke weggeordert, entsprechendes wildes Halten drumherum.

Vielen Dank für den Bericht.

Zum besseren Verständnis: Eine wirklich gute Heiligabend-Schicht bedeutete noch vor wenigen Jahren über 40 Euro Umsatz pro Stunde. Der Kollege hätte um die 250 Euro Umsatz gemacht und zusammen mit seinem Trinkgeld etwa 170 Euro netto verdient. Im Vorjahr schaffte der Autor dieser Zeilen noch knapp über 30 Euro Umsatz pro Stunde. Das entspricht dem Warte-Tarif, wenn der Kunde eine Fahrt unterbricht und z.B. beim Einkaufen das Taxi warten läßt. Jederzeit 30 Euro pro Stunde ist ungefähr der Umsatz, mit dem ein Taxibetrieb legal und profitabel wirtschaften kann, wenn den Fahrerinnen und Fahrern ein armutsfestes Einkommen gezahlt wird. Alles was darunter liegt bedeutet entweder Verluste für das Unternehmen oder Armutslöhne für die Angestellten. Unterhalb von 20 Euro Umsatz pro Stunde macht ein Taxibetrieb Verluste oder zahlt seinen Angestellten weniger als den Mindestlohn.

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